Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Unentschiedenheit

Der freilebende Hirsch ist ein Vorbild/Symbol für Aufmerksamkeit. Während seines ganzen Tages sondiert er die Umgebung und reagiert bei der geringsten Möglichkeit einer Bedrohung oder Störung.

Das Wort „Aufmerksamkeit“ bedeutet doch in seiner Wortfülle, das ich plötzlich (Auf…, wie bei Aufschrei) etwas zu Merken verspüre, und dieses Merken wie ein Baum aus seinem Samen, der für mich nicht (…sam…) bewusst anwesend war, hervor sprießt. Und die letzte Silbe mach dieses Geschehen zu einem Substantiv, einem Hauptwort. Ich könnte im übertragenen Sinne also sagen, das da plötzlich aus dem Nichts ein Baum hervor kommt, von dem ich zuvor keinerlei Ahnung hatte und mich spontan berührt.



Was sagt Wikipedia.de zu Aufmerksamkeit:

Aufmerksamkeit ist die Zuweisung von (beschränkten) Bewusstseinsressourcen auf Bewusstseinsinhalte. Das können z. B. Wahrnehmungen der Umwelt oder des eigenen Verhaltens und Handelns sein, aber auch Gedanken und Gefühle. Als Maß für die Intensität und Dauer der Aufmerksamkeit gilt die Konzentration. Aufmerksamkeit, die auf das Eintreffen bestimmter Ereignisse gerichtet ist, bezeichnet man als Vigilanz.

Wenn unsere Wissenschaften dieses Wort als Zuweisung von Ressourcen auf Bewusstseinsinhalte beschreiben, haben sie wohl nicht verstanden, warum das „Auf…“ am Anfang steht und haben ihre Definition wohl von der englischen Bedeutung von „attention“ abgeleitet, was so für heißt wie „Aufgepasst, jetzt geht es gleich los…“[1. Besser wäre meiner Ansicht nach der englische Begriff mindfullness (Geistesgegenwart) für Achtsamkeit oder auch Aufmerksamkeit.], es ist ja heute auch in der Wissenschaft Gang und Gebe, sich aufs Englische zu beziehen. Ich finde das schade, da die deutsche Sprache, die früher mal die Sprache der Wissenschaften war, dabei viel an Variationen verliert. Auch wird die Silbe „…sam…“ im Text der Definition seinem Inhalt nicht gerecht. Eine Zuweisung ist immer gewollt, getan oder beabsichtigt, kommt also nicht wie der Baum aus dem Samen ganz unerwartet hervor. Auch ein auf Wahrnehmungen oder eigenes Verhaltet gerichtetes Beobachten ist doch wohl nur möglich, wenn sich das Denken in das Geschehen eingeschaltet hat und bereits Namen und Ziele gebildet wurden. Bei Gedanken und Gefühlen ist das ebenso nur unter Einbeziehung des Denkens möglich, da Gefühle und Gedanken ebenso interpretiert werden müssen, um ins Bewusstsein treten zu können. Und zu guter Letzt auch noch bewusst auf bestimmte Ereignisse sich zu richten ist bestimmt nicht Aufmerksamkeit, sondern tatsächlich Konzentration. Und Konzentration als Maßeinheit für Aufmerksamkeit zu betrachten, ist wohl nur ein Ausdruck von verbohrtem Materialismus, der nur noch Substanzen kennt und sie als Einheiten von Etwas zu akzeptieren bereit ist. Vigilanz, wenn als „leere Wachheit“ definiert, was nicht üblich ist, würde ich aber noch stehen lassen können, obwohl diese für mich eher eine Voraussetzung zur Aufmerksamkeit ist als eine Folge. Also so wie oben definiert geht Aufmerksamkeit für mich gar nicht. Das ist Unsinn.

Wie bereits geschrieben ist eine leere Wachheit eine Voraussetzung für Aufmerksamkeit. Und das heißt doch wohl, nicht in Gedanken versunken, verwickelt oder eingebunden zu sein. Wenn ich zum Beispiel am Tisch mit Freunden sitze und plötzlich ohne jede Vorwarnung ein Glas umgeworfen wird, dann auf die Tischkante zu rollt und ohne Zeitverzug und bewusste Steuerung meine Hand nach unten schießt und das Glas auf halber Fallhöhe aufzufangen in der Lage ist, dann war ich wohl aufmerksam. Da gab es keine Zuweisung, keine Entscheidung, keine Konzentration oder sonst irgend etwas dieser Art. Das ich das Glas gefangen habe, wurde mir erst bewusst, als es schon in meiner Hand lag und der Schreck darüber mir in die Knochen fuhr.

Jon Kabat-Zinn, der Pionier der Achtsamkeitspraxis in der westlichen Welt, beschreibt Achtsamkeit als: eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit, die absichtsvoll, im gegenwärtigen Moment und nicht wertend ist.

Im Buddhismus war lange Zeit Aufmerksamkeit die gebräuchliche Übersetzung für die siebte Stufe des achtfachen Pfades. Heute übersetzt man das gerne als Achtsamkeit, weil Aufmerksamkeit zu viele andere Bedeutungen gewonnen hat. Und es müsste daher heißen: Rechte Achtsamkeit bzw. recht Aufmerksamkeit oder rechtes Bewusstsein ist die siebte Stufe des achtfachen Pfades. Aber wie schon angedeutet, das alles sind Wortspielereien.

Achtsam zu sein ist für mich keine Form, die ich einnehme. Und sie setzt auch nicht Aufmerksamkeit oder leere Wachheit voraus. Aufmerksamkeit, leere Wachheit und Achtsamkeit sind nicht voneinander verschieden, sondern untrennbare Anteile einer Haltung, zu der sowohl Menschen als auch alle sinnesbegabten Tiere fähig sind. Diese Haltung denkt im Moment ihres Seins nicht unter Verwendung von Namen, Ereignissen oder Vorstellungen, sondern stellt sich einfach nur als ein waches Da-Sein dar, bei dem so viel Platz im Fenster der Wahrnehmung bleibt, das ein Auf-Merken möglich ist. Und wenn das geschieht, praktisch sozusagen aus dem Nichts heraus und ohne Denken, Nachdenken oder gar Planen zu müssen eine Reaktion geschieht. Diese Reaktion aus dem Nichts heraus ist so etwas, was man in der Sportphysiologie gerne als „variable Verfügbarkeit“ [1. Variable Verfügbarkeit äußert sich im beständigen Erreichen von Handlungsziel bzw. -ergebnis auch unter schwierigen, ungewohnten, mitunter ständig wechselnden Bedingungen, die beispielsweise in der Auseinandersetzung mit dem sportlichen Gegner oder durch unterschiedliche Einflüsse des Umfeldes entstehen können. Variabel verfügbare Bewegungen zeichnen sich durch ein bestimmtes Maß veränderlicher Bewegungscharakteristika und durch Stabilität der ergebnisbestimmenden Bewegungsparameter bzw. -relationen aus. Spolex.de] kennt. Nur ist hier nicht eine Bewegung, sondern die allgemein gültige und sinnvolle „richtige“ Reaktion (z.B. Scherben/Glasbruch vermeiden…) unter Ausschluss von Absicht und Ziel variabel. Ich kann daher für mich sagen, das ich im oben beschriebenen Zustand mich unter den Aspekten Wachheit, Achtsamkeit und/oder Aufmerksamkeit beschreiben kann, meine dabei aber immer das Selbe. Achtsam-Sein ist nämlich immer wach und aufmerksam, Aufmerksam-Sein ist immer wach und achtsam, und „in leerer Wachheit-Sein“ ist immer aufmerksam und achtsam. Die Worte unterschiedlich zu verwenden ist für mich erst dann sinnvoll, wenn der Zustand, den ich beschreibe, eben nicht (mehr) die oben beschriebene Haltung ist. Zum Beispiel kann ich einem müden Krieger zurufen: „sei und bleibe wach“. Oder ich fordere einen Autofahrer, der gerne mal die grüne Ampel nicht bemerkt, auf: „sei aufmerksam“. Oder ich ermahne einen Freund, der mit Mitmenschen gerne mal rüpelhaft umgeht, auf: „sei achtsam“ im Umgang mit Menschen. In der Beschreibung von Meditation, Yoga und anderen spirituell wirksamen Praktiken kann sowohl das erstgenannte als auch das letztgenannte gemeint sein, je nachdem, ob ich eine wache/aufmerksame/achtsame Haltung detektiere oder ich das erkenne, was ich zuvor als müde, dösig oder unachtsam beschreiben habe.



Die Wahl der Verwendung setzt also voraus, das ich zunächst einmal eine Haltung erkenne oder nicht. Und erkenne ich eine Haltung, so ist noch nicht gesagt, ob sie wach… ist. Ich erkenne das auch nicht daran, wie sie aussieht oder sich anfühlt, sondern daran, was im Moment jetzt und hier geschieht. Bin ich fähig, spontan und aus dem Nichts heraus das richtige zu Tun, dann bin ich wohl wach/aufmerksam/achtsam gewesen. Ich erkenne das aber immer erst nach einem Ereignis und hatte mir darüber weder Gedanken, Pläne oder Vorgaben gemacht und war auch gar nicht vorbereitet, war also unentschieden im Sinne von nicht-vorgeprägt-sein, offen und daher fähig, spontan zu sein.

Um das letztlich zusammen zu fassen gibt es für mich zwei unterschiedliche Formen von Aufmerksamkeit: Da ist die gewöhnlich im Alltag gebräuchliche Form, die mit dem Zuruf „Hallooo…“ eingefordert wird und dann gibt es Aufmerksamkeit im spirituellem Sinne, wie sie für die Meditation Verwendung findet. Letzteres findet zum Beispiel Anwendung in der Technik der Vipassana- oder Zen-Meditation. Hier ist Aufmerksamkeit gleichzusetzen mit Achtsamkeit oder „Leerer Wachheit“, ist also mehr eine innere Haltung als ein Tun. Eine innere Haltung ist aber nicht einstellbar, erreichbar durch… oder eine Technik der Konzentration, sondern ein Sich-Befreien von Störungen des denkenden Systems wie zum Beispiel planen, nachgrübeln, Sorgen wälzen und dergleichen.

Exkurs: Unter Unentschiedenheit, die ich bisher in fünf unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten versucht habe, fallen so Neigungen wie „keine vorgefassten Sinn im Leben zu verfolgen“, in der Meditation weder etwas zu erwarten noch zu beabsichtigen, weder einem Glauben noch einer anderen Dogmatik zu vertrauen noch eine Technik, ein Rezept oder ein vorgegebenen Konzept anzuwenden, sondern als Mensch vollkommen frei und spontan zu agieren, wie das auch in der Achtsamkeit, der leeren Wachheit oder der Aufmerksamkeit geschehen wird.

Wir haben in unserer Kultur die Neigung, alles, was ein Leben ausmacht, in vorgezeichneten Bahnen zu sehen, teils, weil sich diese aus der Religion ergeben, sich aus der als erkannt vorausgesetzten Weltsicht zwingend anbieten und/oder weil wir gewohnt sind, den Dingen prinzipiell auf den Grund zu gehen. Wir fragen nach dem Warum, dem Woher, dem Wieso und dem Weshalb und haben daher oft keine Zeit, dem Ist zu begegnen. Wenn ich dann aber die Frage stelle, wozu denn diese Voransichten und Hintergrundsichtweisen gut seien, ernte ich stets verwirrte Blicke: „Aber wir müssen doch wissen, was…“ und „erkennen, warum das so ist…“ und „woher das kommen mag, was…“. Ja schon, sage ich dann, aber „muss das gerade jetzt im Vorfeld von… geschehen“, wo die Problemstellung doch akut ist und es gefordert wäre, spontan das Richtige zu tun. Verhindert dieses Herumfragen gerade nicht die Spontanität, die intuitive Intelligenz, die gerade jetzt so hilfreich wäre? Wenn das Glas die Tischkante verlassen hat, ist es schon längst zu spät, nach dem Warum zu fragen. Hier kann nur der noch reagieren, der zumindest etwas Platz in seinem Bewusstsein frei gelassen hat, um direkt reagieren zu können, der einen unbestimmten Teil seines Wesens dem „Ist Jetzt und hier“ überlassen hat, einem Anteil also, der unentschieden bleibt. Ich bin häufig mit Menschen konfrontiert, die sozusagen ständig ihren Bewusstseinsstrom auf eine Handlung ableiten, sei es der Mund, der unaufhörlich redet und die Themen wechselt, sei es zu einem Gehen irgendwohin, wo etwas Belangloses und Unwichtiges erledigt werden muss. Und dieser Impuls entsteht zum Beispiel mitten in einem Gespräch, wo leere Wachheit erforderlich wäre, um zuhören zu können. Wenn ich doch über etwas nachdenken möchte, suche ich einen Schutzraum auf, der mich für eine Dauer in die Lage versetzt, konzentriert einem Gedankengebäude zu folgen, ohne gestört zu werden. Wenn ich ein Gespräch führe, möchte ich doch erkennen können, was der Gesprächspartner denkt über das Thema, das wir gerade beackern. Da sind doch Alltagstätigkeiten, Wechsel zu anderen Themen oder gar eine beschreibende Versunkenheit in meinen Gedankenstrom gar nicht gefragt. Und wenn ich für das Gespräch gerade keine Worte finde, die zu einem Ergebnis führen, dann sage ich doch: „Ich denke darüber nach…und melde mich, wenn…“ oder werde ganz still, um erkennen zu können, ob da etwas aufsteigt oder hervor kommt aus meinem Inneren, was einer Lösung nahe kommt.

Was ist eigentlich so schlimm daran, zu sagen oder zu denken: Ich weiß es nicht. Was ist so schwierig daran, solange Unentschieden zu bleiben, bis Entschiedenheit gefragt ist? Und was spricht dagegen, zugeben zu können, das wir sehr viele Fragen gar nicht werden beantworten können. „Was ist Leben?“ ist so eine Frage, „Woher kommen und wohin gehen wir?, und „Wie werde ich glücklich?“ und „Was ist richtig?“, und „Was ist gesund?“, und „Was ist spontan?“ und so weiter und so weiter. Ich bin als Mensch mit einem begrenzten Auffassungsvermögen ausgestattet. „Ich kann nicht alles…“ ist der somit richtige Anfang einer Antwort auf viele solcher Fragen und das sollte ergänzt werden durch „Ich gebe mir Mühe…, aber…“. Mehr kann ich nicht tun. Daher plädiere ich in vielen Fragen für den bewussten Einsatz der Unentschiedenheit und vertraue mehr auf meine mir selbst unbewusste (?) Intelligenz, die sich oft, aber auch nicht immer dann als Intuition zeigt, wenn ich bereit bin „still zu sein“.

Ein weiteres Problemfeld, mit dem ich nicht konform gehen, ist die Fragestellung nach den logischen Prinzipien, du uns durch die Kultur vorgegeben werden. Ich habe den Eindruck, das wir mehr und mehr auf einfachste logische Prinzipien wie „entweder… oder…“ ausgerichtet sein sollen. Das ist nachweislich ein sehr bescheidener Spielraum, wie ich finde. Da gäbe es noch das „sowohl… als auch…“, das „weder… noch…“ und auch das „…ist gerade jetzt nicht wichtig…“ oder auch „die Frage stellt sich mir nicht“ und/oder „das … möchte ich prinzipiell nicht angehen/wissen müssen.“ Und auch frage ich mich, warum ich eine einmal geäußerte Ansicht/Meinung nicht ändern darf? Bin ich ein Leben lang verantwortlich für jeden schwachen Moment der Vergangenheit. Sicherlich kann man das nicht auf alle Themenkreise anwenden, auf geäußerte Meinungen aber schon. War, wenn ich im christlichen Kontext sprechen darf, nicht Petrus ein Verbrecher, bevor er „Erleuchtung“ fand und heute Namensgeber ist für den Vertreter Gottes auf Erden? Er hat seine Ansicht geändert. Und? Das kann jedem passieren, oder etwa nicht? Auch diese Beobachtung spricht für die Verwendung der Unentschiedenheit, zumindest nach außen hin. Bleibe ich unentschieden, werde ich nicht festgenagelt werden können. Und? Was machen der Mob und die Zugehörigkeitsfanatiker jetzt, die stets nach entweder/oder fragen? Sie sind verwirrt, nehme ich an, und vielleicht begreifen sie jetzt zu ersten Mal, das es eine dritte Möglichkeit zu geben scheint, von der sie keine Ahnung hatten.




Der innere Frieden

Immer mehr Menschen meiner Umgebung klagen über einen Mangel an innerem Frieden. Daher habe ich beschlossen, mich etwas mit diesem „Inneren Frieden“ zu beschäftigen. Zunächst einmal würde jeder vermuten, das wir mit einer Definition des inneren Friedens beginnen müssten. Doch das ist falsch. Denn wer seinen inneren Frieden noch nicht gefunden hat, weiß ja nicht, was dieser innere Friede überhaupt ist. Und da hilft definieren nicht weiter. Zäumen wir die Fragestellung aber von der Perspektive aus auf, was unserer Vorstellung gemäß den inneren Frieden stören könne, kommen wir sicherlich schon ein ganzes Stück weiter.



Was stört also? Zunächst einmal fallen mir so Emotionen ein wie Angst, Furcht oder Ekel, vielleicht sogar so etwas wie Hass oder Gier, und später dann vielleicht noch so schöne Stimmungen wie Liebe und Ehrfurcht, die, werden sie falsch umgesetzt, ebenfalls den inneren Frieden stören können. Zusammenfassend können wir daher sagen, das es nahezu immer Emotionen, zu deutsch Gefühle, sind, die störend wirken. Bei negativ besetzten Emotionen finden wir das auch immer bestätigt, aber bei so etwas wie Liebe und Ehrfurcht kommen leicht Zweifel auf. Wenn man aber bedenkt, das wir eine Liebe auch verlieren können, wie jeder bei Scheidungsverfahren oder nach großer Enttäuschung sehen kann, wird schnell klar, das auch die Liebe und die Ehrfurcht keine Ausnahme bilden. Schnell wandelt sich die Liebe mal in Abneigung oder sogar Hass um. Ähnlich ist es mit der Ehrfurcht, die, wenn wir sie verlieren, sich schnell in Langeweile oder sogar in Ablehnung wandeln kann. Was aber sind diese Emotionen, die scheinbar das Hauptproblem des inneren Friedens darstellen, und woher kommen sie? Darüber Aussagen zu machen füllt ganze Bücherregale, und wir müssten uns für die eine oder andere Theorie unter dutzenden entscheiden, um diese Frage zu beantworten. Wir müssen aber so gar nicht vorgehen. Es gibt einen anderen Weg. Dazu stellen wir zunächst einmal fest, das Emotionen nicht von irgendwoher von außen kommen können, sondern aus uns selbst erwachsen. Angst, Furcht, Abneigung, Zuneigung, Angezogen-Sein oder Abgestoßen-Sein sind immer unsere ganz persönlichen Stimmungen. Wie wäre anders zu erklären, das Einer zum Beispiel Angst vor Spinnen, Mäusen oder anderem Getier hat und der Nachbar nebenan diese Tiere liebt und sie sich in Terrarien hält. Kämen Emotionen von außen, müssten doch alle die gleiche Angst… haben. So geht es auch mit der Liebe, oder etwa nicht. Würde sie zum Beispiel von außen kommen, müssten alle in etwa gleich in die gleiche Person verliebt sein. Das geschieht so aber im praktischen Leben nicht. Emotionen sind also immer innere Prozesse, die von einer Person in sich selbst ausgelöst und wahrgenommen werden. Das es dazu Auslöser im Außen gibt oder geben kann, ändert daran letztlich nichts. Dann werden die Wahrnehmungen interpretiert, was nichts anderes heißt als das sie in Bezug gesetzt werden zur individuellen Erfahrung oder erzählten Geschichten, die in der Person einen Eindruck hinterlassen haben. Alle Kulturen bestehen aus Geschichten der Vergangenheit, die ausgelegt und/oder projiziert werden in eine nahe oder entfernte Zukunft. Auch das, was wir Visionen nennen, entsteht aus Erlebtem und dem Versuch, das Erlebte umzudeuten oder zu verhindern, das es wieder und wieder erlebt werden muss. Halten wir fest: Emotionen entstehen im Individuum aufgrund von Erlebtem oder Erzähltem in Verbindung mit der Gegenwartswelt und den Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben. In der modernen Psychologie werden unerwünschte Emotionen derart therapiert, das vom Patienten verlangt wird, diese Emotionen zunächst einmal anzuerkennen als „Meine Emotionen“, dann daran gearbeitet werden muss, sie auch als Mein anzunehmen und sie so nicht mehr als „von-außen-kommend“ zu betrachten. Die Projektion wird zurückgenommen. Dann erst können sie authentisch erlebt werden. Alles was Mein ist in Form von Gedanken, Gefühlen und Visionen kann die Person auch selbst ändern. So verlieren sie ihren Schrecken, kommen aus dem Schatten ins Licht des Bewusstseins und zeigen ihre ihnen eigene Substanzlosigkeit. Sie sind Produkte des Geistes, Geister sozusagen, die ihre Macht verlieren, sobald sie erkannt wurden, sonst nichts. Sie sind zwar da, aber als machtlos erkannt und daher nichts, was uns in Angst und Sorge und… zu versetzen in der Lage ist. So gewinnen wir unseren inneren Frieden. Menschen sind Individuen und daher als „für sich selbst stehende Wesen“ zu betrachten. Auch wenn sich Viele als Teil einer Gesellschaft, als Teil einer Kultur oder Ethnie oder sogar Teil einer Artengemeinschaft betrachten, sind sie doch in ihrem Inneren allein in der Welt. Ich kann meine Emotionen nicht mit anderen teilen, kann meine Furcht, meine Liebe nicht auf einen Anderen durch Kommunikation übertragen, ohne von dort eingelassen zu werden. Wird mir der Einlass verwehrt, stehe ich mit meiner Emotion allein da. Wir bilden zwar Gemeinschaften, die bis zur Verschmelzung reichen können, aber wir brauchen das Einverständnis des/der Anderen dafür. Jeder ist in diesem Bezug faktisch für sich selbst verantwortlich. Wird zum Beispiel meine Liebe nicht erwidert, kann ich nicht den Anderen dafür verantwortlich machen, sondern mit meiner Liebe stimmt wohl etwas nicht und sollte eher Begehren oder Hörigkeit genannt werden. Entsprechend geht es auch mit der Angst, mit der Sorge, und vielen anderen Gefühlen. Es ist meine Angst, meine Sorge, meine… und nicht die der Anderen.



In fast allen Gesellschaften moderner Art ist es so, das die Gemeinschaft jeden Mitbürger durch Androhung von Strafen vor Ereignissen zu schützen versucht, die Angst oder Sorge beinhalten könnten. Das gelingt leider nicht immer und ist oft mangelhaft ausgearbeitet. Aber das Prinzip, wie es sein könnte/sollte, ist erkennbar. Insofern gibt es auch realistische Angst, reale Sorge, aber das hält sich in Europa zumindest doch in ziemlich engen Grenzen. Das was gut erkennbar viele Mitmenschen zu belasten scheint gehört sicher nicht zu den Letztgenannten. Es handelt sich oft um Emotionen aus den verborgenen Kammern des Selbst, die unerkannt ihre Schatten verströmen. Und hier kann Abhilfe geschaffen werden, indem sie als das erkannt werden, was sie letztlich auch sind: Geister im Guten und Dämonen im Bösen. Unsere Sprache lebt diese Aussage, sind wir in ihr doch oft „be-geistert“, „ent-geistert“, „ver-geistigt“, „von allen Geistern verlassen“, von „einem Dämon besessen“ oder sogar von „einem Geist beseelt“. Vielleicht sollten wir des öfteren mal mehr auf unsere Sprache achten. Sie enthält viele Wahrheiten und drückt vieles aus, wovon wir unserem modernen Wissensverständnis nach nichts mitbekommen. Sie ist alt und schöpft aus den Erfahrungen längst vergangener Strukturen, die wir zwar überwunden zu haben glauben, die aber im Verborgenen noch immer wirksam sind, und das im Guten wie im Bösen. Das Gute zu achten und das Böse zu meiden ist die Empfehlung aller großen Religionen. Das hat/hatte seinen Grund, der auch heute noch wirk-mächtig ist. Die Definitionen haben sich zwar angepasst, wurden verändert, gewandelt und neu gestaltet, aber die Prinzipien sind doch gleich geblieben.

Als weitere Störung des inneren Friedens können Träume, Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche fungieren, die unerfüllt bleibend zu Hoffnungslosigkeit oder Antriebslosigkeit führen können. Auch diese Gruppe stellt sich vom Inhalt her als Geistgestalten heraus. Auch hier gilt es nicht zu erforschen, woher diese Geister wohl kommen könnten, sondern eher, was sie wirklich sind und sie als eigene Schöpfungen zu erkennen, sie anzunehmen und ihnen so ihre Macht zu entziehen. Und eine weitere Gruppe stellt sich oft als Störenfried dar, wenn nämlich geforderte Leistungen, Vorstellungen von Vorgesetzten, Arbeitgebern, Freunden und der Familie…, zu denen eine Abhängigkeitsbeziehung besteht, nicht zu erfüllen sind und wir (nicht) erkennen, das das nicht an uns, sondern an den verworrenen Vorstellungen von Mitmenschen zu liegen scheint. Das diese Erscheinungen den Betroffenen belasten können, ist wohl nicht zu vermeiden, aber, und hier sitzt „der Hase im Pfeffer“, es bleibt doch die Frage zu klären, warum uns die Vorstellungen anderer, die doch gar nicht unser Eigentum sind, belasten können. Ist es vielleicht nicht mehr der tief sitzende Wunsch in mir, doch anerkannt zu werden, doch gefeiert zu werden, oder die Angst, Nachteile zugemutet zu bekommen und, wenn sich das nicht erfüllt, wir an den unerfüllten Träumen erkranken. Oder ist es nicht doch mehr der Widerstand gegen die Überforderung, den wir durch diese Träume und Hoffnungen erzeugen, der letztlich die eigene Kraft bindet? Auch hier erscheint das Problem in ähnlicher Form, nämlich das wir die Störung erkennen müssen, die in uns wirkt und wir nicht allein auf den Mitmenschen als Verursacher projizieren dürfen. Es ist hier der Widerstand, der die Störung in mir verursacht, und mit dieser Erkenntnis können wir genauso verfahren wie mit Emotionen, Träumen oder Hoffnungen. Wir lösen den Widerstand auf, indem wir die Realität anerkennen. Das macht einerseits die Arbeit, auch wenn sie nicht gefällt, leichter, lässt uns mehr Kraft und Ruhe für unser Tun finden und löst den Druck in uns. Es löst das Problem zwar nicht an sich, aber wir erkranken nicht daran. Das ist zumindest schon mal ein Fortschritt. Probleme, die nicht die unsrigen sind, können wir auch nicht lösen. Wir können Hinweise geben, können durch Klarstellungen helfen, aber nicht die Geister in Anderen befrieden. Das muss der Vorgesetzte oder Freund schon selbst erledigen. Wir tun, was wir können, und gut ist. Worauf wir fokussieren müssen ist die Störung, und nicht auf den Verursacher oder den, den wir für den Verursacher halten. Beides geht nach hinten los, nennt sich Projektion und ist ein Krankmacher. Wir können nur die Störung beseitigen, die in uns allein oder in uns durch äußere Ereignisse ausgelöst werden. So kommen wir zu Kraft zurück und gewinnen inneren Frieden. Mehr geht nicht. Wir werden die Welt nicht bessern, sie erretten oder zum Guten wenden. Wir sind nur für uns selbst verantwortlich. Das klingt nach allein-sein müssen, ist es aber nicht. Krank, depressiv und verängstigt zu sein werden zum Allein-Sein führen. Der erreichte „Innerer Friede“ aber ist in Vollendung eins mit Allem, das ist logisch betrachtet zwar letztlich auch allein, aber auf einer ganz ganz anderen Ebene. Und im Dunkel und Hell der Evolution dazwischen gibt es viele viele Stufen. Allein ist da niemand, der offen und frei sein Leben gestalten kann, im Gegenteil: Er/Sie wird die ganze Welt um sich versammelt finden.




Eine vierte Ode an die Un-Entschiedenheit: Präventives Yoga

Ich werde immer mal wieder mit einer Situation konfrontiert, Stellung beziehen zu müssen zu Themen, die für mich nicht entschieden sind, die für mich (noch ?) offen sind. Dabei ist es relativ gleich-gültig, ob das Themen der aktuellen Politik, der Religion, des Sports, der Ernährung, der Weltsicht oder gar der Seins-Philosophie sind. Ich möchte hier darlegen, warum die Unentschiedenheit, der ich damit den vierten Teil einer mehrstrophigen Ode [1. Ode = Liedtext] widme, in all diesen Fragen so ungeheuer wirksam und vorteilhaft ist. Erläutern möchte ich das hier an Ansichten über Yoga, genau genommen über eine Form, die ich „Präventives Yoga“ nenne und deren Voraussetzungen erst erarbeitet sein müssen, bevor es begonnen werden kann.



Der Artikel ist ebenfalls wie sein Vorgänger deutlich länger geworden, als zunächst von mir beabsichtigt. Aber: Ich brauchte diese Länge, um ausdrücken zu können, was ich meine.

Die Unentschiedenheit, mit der wir leben müssen, …

… wenn wir Yoga praktizieren. Hierfür muss ich sehr viel weiter ausholen, als wenn ich schreiben würde: Yoga und seine Übungspraxis ist gut für die Gesundheit. Es kann Gesundheit fördern und diese auch wieder herstellen, so denn genügend Zeit zur Verfügung steht und die Übungen, die dazu notwendig sind, korrekt und zielführend angewendet werden. Aber, und das ist für mich hier in diesem Artikel entscheidend, dafür war und ist Yoga eigentlich nicht gedacht. In meiner Anschauung ist Yoga in seiner klassischen Prägung (Patanjali) präventiv ausgelegt und soll, wenn bereits als gesunder Mensch begonnen, die Gesundheit für eine lange Lebenszeit erhalten. Dazu werden bei Patanjali zunächst einmal Rahmenbedingen (yama, niyama: so etwa vergleichbar mit Moral und Ethik) formuliert, dann werden Körper und Atemübungen vorgestellt, die den gesund vorgefundenen Körper gesund erhalten können und dann geht es mit großer Konsequenz zur Einübung der Stille und weiterführend zur Meditation.

Exkurs: Natürlich helfen Yogaübungen wie Asana und Pranayama auch bei der Herstellung oder Wiedererlangung von Gesundheit. Dafür braucht es einen langen Atem, denn diese Gesundheit kann ja „nicht eingenommen“ werden, sondern müssen „durch Umgestaltung der ungesunden Anteile“ erarbeitet und in der Folge dessen auch gefestigt werden [1. Ich möchte es einmal mit einem Hausputz vergleichen. Zuerst einmal wird der Raum gründlich gereinigt, dann erfolgt die aufwendige Tätigkeit, die Sauberkeit auch für einen längeren Zeitraum zu erhalten. Den sauberen Raum zu erreichen ist ja kein in sich abgeschlossenes Ereignis, das Bestand hat, sondern es wird in seiner Folge ein Prozess angestoßen, die eigentlich nie zu einem Ende kommen kann, soll die Sauberkeit erhalten bleiben.] Im Yoga heißt das für einen Beginn der Praxis, das alle krankmachenden Anteile [1. Verspannungen, schlechte Gewohnheiten in allen Lebenslagen, falsche Nahrungsvorlieben, energetische Blockaden, Bewegungsmangel, häufiges stundenlanges Sitzen, usw.] dauerhaft umgestaltet werden müssen. Dazu werden die Stufen 3-5 verwendet, also Körper- und Atemübungen sowie die Fähigkeit, seine Sinne [1. Yoga kennt sechs Sinne. Zu den fünf bekannten kommt noch das Denken hinzu.] im Zaum halten zu können. Sind diese Aufgaben gelöst/erfüllt, kann mit dem „präventiven Yoga“ fortgesetzt werden.

Dieser Artikel beschäftigt sich ausschließlich mit dem präventiven Yoga. Dazu sollten als Voraussetzungen für den Beginn genannt werden:

1. Gesundheit, oder besser ausgedrückt die Abwesenheit von Krankheit.

2. Eine angepasste Ausformung der Lebensumstände und seiner Gewohnheiten.

3. Ein ausreichende bis gute Form des Alltags, die nicht-schädigend mit Körper und Geist umgeht.

4. Ein unbelastete Einbettung in eine Gesellschaft mit anderen Menschen.

Gewöhnlich sind Menschen in Mitteleuropa stets geneigt, diese Voraussetzungen bei sich selbst als gegeben anzusehen. Dem kann und werde ich nicht zustimmen können, und ich denke, das wird, so nicht ein Wunder geschieht, auch noch lange so bleiben. Warum schreibe ich das so? Die Menschen in unseren westlichen Gesellschaften werden doch älter als in allen anderen Lebensgefügen. Ja, das stimmt, aber sie werden nicht gesund älter, sondern können meist das hohe Alter nur mit eine Unzahl von Medikamenten und operativen Eingriffen erreichen. Häufig ist alt-werden mit Bewegungseinschränkungen, ärztlich verordneten Nahrungsrestriktionen, häufigen Einnahmen von Medikamenten, mangelnder Beweglichkeit sowie Kraftlosigkeit und allen Arten von Schwindel- und körperlichen und geistigen Degenerationserscheinungen verbunden. Ich bin der festen Überzeugung, das viele dieser Einschränkungen vermieden werden könnten, wenn die Menschen rechtzeitig, also noch in gesundem Alter, mit Präventionsaktivitäten beginnen würden. Aber, wie bereits gesagt, dafür müssten sie zunächst einmal zu einer relativen Gesundheit gelangen; relativ deshalb, weil Verletzungen und Behinderungen, die nicht gerichtet werden können, verbleiben müssen und sozusagen „das Best-Mögliche“ daraus gemacht werden muss.

Zu 1. Abwesenheit von Krankheit

In der Regel basiert unser Gesundheitssystem auf der Bekämpfung von bereits sich herausgebildeten Krankheiten, und das sehr oft erst dann, wenn diese bereits stark ausgeprägt sind, sich als chronisch erweisen und für wirksame Gegenmaßnahmen ohne Chemie oder Messer es bereits zu spät ist. Dann mit Yoga anzufangen, ist zwar nicht vergebens, aber eine mühsame und zeitaufwendige Angelegenheit. Eine sinnvolle Yogapraxis setzt voraus, das der Übende zumindest mit den Grundhaltungen der Asana- und Pranayama-Arbeit vertraut ist und über genügend Kraft, Ausdauer, Körperwahrnehmung und Beweglichkeit verfügt, um diese auch in einem geschwächtem Zustand einnehmen zu können. Das sehe ich heute meinen Beobachten zufolge bei vielen, die mit Yoga beginnen, als meist nicht gegeben an. Wenn sich also eine Einschränkung bereits etabliert hat, ist der Beginn mit Yoga sehr viel schwieriger, als wenn gesund begonnen wird. Woher kommen die ganzen Einschränkungen, die fälschlich zu lange als „noch“ gesund angesehen werden. Da ist der Arbeitsalltag, das sind einseitige Belastungen im Sport, da sind die Setzungen von Prioritäten wie Karriere und das Geld-verdienen-müssen usw. Und natürlich spielt auch Unwissenheit eine große Rolle. Ich empfehle, jung und gesund mit dem Übungen im Yoga zu beginnen. Dann sind die Grundlagen gesetzt, um bei Bedarf Unstimmigkeiten angehen zu können. Yoga so begonnen schafft ein hohes Maß an Körperwahrnehmung, was in der Folge den Menschen auch in die Lage versetzt, auch beginnende Schwierigkeiten mit Gesundheit/Krankheit frühzeitig erkennen zu können. So sind die Gegenmaßnahmen, die (noch) mit Yoga möglich sind, auch problemlos anwendbar.

Zur Gesundheit, wie sie für präventiv wirksames Yoga erforderlich ist, zählen auch eine normal ausgestaltete Beweglichkeit [1. Dazu gibt die Orthopädie folgende Normen vor: 1. Eine Vorwärtsbeuge im Stehen mit geraden Beinen, die mit den Fingern den Boden zu berühren imstande ist; 2. die Fähigkeit, die Hände hinter dem Rücken zu verbinden, wobei eine Hand über den Kopf geführt wird, 3. die Fähigkeit, im Sitzen mit ausgestreckten Beine die Zehen mit den Handgelenken berühren zu können; 4. in der Bauchlage einen Oberschenkel mindestens 10 Zentimeter ohne Mühe anheben zu können; 5. sich ohne Abheben der Fersen in die Hocke zu begeben; 6. in einem tiefen Ausfallschritt nach vorne sollten die Oberschenkel einen 180° Winkel zueinander erreichen; 7. in der Rückenlage sollte ein angewinkeltes Bein mit dem Knie auf der Gegenseite abgelegt werden können, ohne das sich die gegenüberliegende Schulterseite vom Boden abheben muss.], eine für den Alltag ausreichende Kraft [1. Beispiele: Treppensteigen können, einen Einkauf nach Hause tragen können, …] sowie eine ausreichende Ausdauer [1. Beispiel: …um einen langen Spaziergang machen zu können, um hier und da auch einmal eine Arbeit über einen längeren Zeitraum im Stehen durchführen zu können, …]. Mit anderen Worten gesagt: Es sollte ein ganz normaler aktiver Alltag bewältigt werden können. Die Beweglichkeit ist insofern besonders wichtig, da viele Organe, Gelenke, Faszien und andere Körperpartien Bewegung in ihrer Umgebung benötigen, um gut funktionieren zu können.



Zu 2. Lebensumstände und Gewohnheiten

Viele Menschen unserer Zivilisation neigen dazu, alle persönlichen Bedürfnisse den Parametern Arbeit und Familie unterzuordnen, und sie vergessen dabei, wie wichtig es ist, sich um sich selbst zu kümmern. Lebensumstände aber sind nicht festgeschrieben und schon gar nicht in Stein gemeißelt. Sie können verändert werden. Das Leben ist kein Gefängnis, wo ganz klare und oft auch erzwungene Regeln gelten. Wenn ich doch bemerke, das die Art und Weise, in der mein Leben abläuft, mir weder bekommt noch mir gut tut, oder mich sogar stark belasten und/oder sogar schädigen, ist doch ein Wechsel in besser geformte Umstände erforderlich. Außerdem ist doch jedem, der früh am Tag die vielen Menschen sieht, die sich mit Bewegungseinschränkungen zur Arztpraxis quälen, klar sein, das er/sie älter werden wird und es ein Wunder wäre, ohne Einschränkungen ganz leicht durchs ganze Leben huschen zu können. So sagen mir viele Yoga-Einsteiger, sie hätten früher eigentlich nie Zeit gehabt, eine Yogapraxis zu beginnen. Sie nehmen an, das dabei mindestens 90-120 Minuten täglich oder 2-3 mal in der Woche notwendig wären. Dem ist nicht so. Ich denke, das einmal pro Woche eine 90 minütige Übungsreihe unter Anleitung plus 10-15 Minuten jeden Tag [1. …mit gesetzten Schwerpunkten entsprechend der Belastung oder nach Vorgabe eines Lehrers…] eine ausreichende Praxis darstellen, solange (noch) keine hartnäckigen Einschränkungen vorliegen.

Exkurs: Halten wir zunächst einmal fest: Der Mensch ist eine Einheit aus Körper und Geist. Und stellen wir weiterhin fest, das viele Organe und ihre Funktionen ineinander greifen und sich gegenseitig beeinflussen. So hat zum Beispiel eine niedrig-gradige oder stille Entzündung [1. Stille Entzündungen spielen sich konstant im Körper ab und äußern sich anfangs mit diffusen Symptomen. Dazu zählen: Schlappheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit. Allgemeines Krankheitsgefühl. Häufige Infekte. Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Paradontose, Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, …] ganz bestimmt eine oder mehrere Ursachen, die nicht ganz so einfach nach dem „wenn, dann…“-Schema betrachtet oder sogar diagnostiziert werden können. Falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, Schädigungen und Einschränkungen aller Organe, Stress, übermäßige körperliche Belastungen, eine Überlastung des Körpers und was sonst noch alles können dies mit verursacht haben. Von Alkohol und anderen Unsitten will ich gar nicht erst anfangen zu schreiben. Wäre es nicht schön, wenn manche der genannten möglichen Ursachen schon frühzeitig zu erkennen gewesen wären. Man hätte rechtzeitig Abhilfe schaffen können. So aber setzt sich die ganze Kolonne mit stetig steigender Anzahl von Missständen in Bewegung, die so einfach gar nicht (mehr) zum Stillstand gebracht werden kann. Der geübte Yoga-Praktizierende erkennt viele dieser Schwierigkeiten schon sehr früh, weil er für Veränderungen im Körper sensibilisiert ist. Viele weit verbreitete Beschwerden der heutigen Zeit beruhen auf diesen oder ähnlichen Prinzipien. Es ist doch so, das ein Missstand, der nicht erkannt wurde, eine ganze Latte von weiteren Missständen nach sich ziehen kann/wird. Und Missstände sind nicht nur Organversagen oder Verletzungen, sondern sind auch zu vieles Sitzen, zu wenig Bewegung, einseitige Ernährung usw., also Motive, die oft gar nicht mit Gesundheit in Beziehung gebracht werden. Meiner Erfahrung nach werden solcherlei wirksame Motive alle sehr frühzeitig von Körper und Geist angekündigt. Mangelnde Bewegung wird durch Unruhe angezeigt, vieles Sitzen erzeugt schwere Beine und Schwächen im Herz/Kreislauf-System. Und was einseitige/falsche Ernährung anrichtet, muss ich nicht extra beschreiben, das geht von der Magersucht bis zur Fettleibigkeit, von Störungen des Verdauungssystems bis zu Vergiftungen und Mangelerkrankungen. Wenn wir immerzu nur Symptome zu lindern oder abzustellen gedenken, wird eben die Kolonne der Schwächen immer länger. Eines zieht das Nächste und das Weitere hinter sich her, und irgendwann ist dann Schluss mit der lustigen Kolonnenfahrt, und der Körper zieht die Notbremse: Chronische Krankheit.

Zu 3. Sich nicht Selbst-schädigend verhalten

Um zu erkennen, welche aktuellen Reaktionen im Körper ablaufen, muss der Übende sensibilisiert sein, sonst erkennt er diese nicht und/oder interpretiert seine Beobachtungen falsch. Im Grunde genommen ist gesundes Leben doch sehr einfach:

1. Sich weder körperlich noch geistig überlasten.

2. Sich seinen körperlichen Stärken und Schwächen entsprechend verhalten.

3. Zeitweise auftretende Einschränkungen und ebensolche Dauereinschränkungen berücksichtigen [1. Jeder wird älter und verliert somit langsam aber sicher Körperspannung und Kraft. Mit 70 ist man keine 20 mehr. Schwangere Frauen sollten keine große Lasten tragen. Übergewichtige sollten auf ihre Ernährung achten. Die Einnahme von Medikamenten (z.B. Antibiotika) erfordern oftmals eine angepasste Nahrungsaufnahme. Zucker und Nicotin sind Suchtmittel. Und so könnte es noch Seitenweise weitergehen…]

4. Sich frei machen von Vorurteilen, Zwängen und ungeschriebenen Gesetzen. [1. Das ist notwendig, da jeder der genannten Punkte zumindest für Ärger, Leid und Lasten sorgen, wenn nicht sogar zu psychischen Störungen führen wird, die durchaus bereits als Krankheit angesehen werden können.]

Sich nicht-Selbst-schädigend verhalten heißt nicht, sich den Regeln der Ernährungsmoden zu unterwerfen. Ich zum Beispiel esse, was mir schmeckt und gut bekommt, und vertraue Sie auf meine eigene Wahrnehmung, und nicht auf Werbung und Studien. Auch werde ich mich nicht verleiten lassen, irgendwelche Dinge zu tun (Sport, Untersuchungen, Einschränkungen), die mir nicht selbst in den Sinn gekommen, also mir von außen zu-diktiert werden. Ich achte darauf, das ich die mir mögliche Beweglichkeit erhalten kann und mache Übungen dazu. Weiterhin achte ich darauf, ob und wie mein Alltag mir gelingt. Kann ich meine Einkäufe tragen, kann ich meinen Gartenarbeiten, meinen Wohnungsarbeiten, meine sportlichen Hobbys nachkommen, ohne danach erledigt, abgespannt oder übermäßig müde zu sein? Sollte hier und da ein Symptom auftreten, schaue ich mir das genau an und sorge mit Yoga oder anderen Maßnahmen für Abhilfe.



Zu 4. Die Einbettung in eine Gemeinschaft

Ich würde eine Empfehlung für alle aussprechen: Sich in ein gesellschaftliches Gefüge einordnen sollte immer angestrebt werden, sofern sich dieses nicht Menschen-feindlich verhält. Sollte es das doch tun, und ich gehöre ihm bereits an, ist Selbstschutz immer wichtiger als Gerechtigkeit. Nur so kann heute ein Mensch sein Leben sinnvoll gestalten. Anderes Beispiel: Ich werde, um meine Wasserkisten nach Hause zu transportieren, mich mit Sicherheit nicht auf ein Fahrrad verlassen, nur weil das in Mode gekommen ist. Ich mag mein Auto. Es war mit 18 Jahren und aus der Provinz stammend im Jahre 1972 ein Werkzeug zur Erlangung von Freiheit. Und ich werde es weiter verwenden, bis es mir verboten wird. Ich mag es auch nicht, zu einer Veranstaltung oder Feier durch das Fahrrad nass, durchgeschwitzt und abgehetzt anzukommen. Wozu ich allerdings gerne bereit bin, ist, mich an die mir vorgegebenen Gesetze zu halten. Ich bezahle meine Steuern und fahre auf der rechten Seite einer Fahrbahn. Aber, was nicht verboten ist, ist grundsätzlich erlaubt. Und was mir erlaubt ist, lasse ich mir nicht durch irgendwelche Mobbing-Gruppen absprechen. Was ich ebenfalls ablehne, ist meine Ansicht mit Druck, unlauteren Mitteln und voller Lautstärke durchsetzen zu wollen. Ich sagte es: Was nicht verboten ist, ist erlaubt. Und wenn mir mal was nicht passt, und weil es eben nicht verboten ist, reagiere ich darauf mit Toleranz [1. Kommt vom lateinischen „tolerare“ und heißt nichts anderes als ertragen, erleiden, erdulden.] Die Gesellschaft erlässt Gesetze. Wenn ich ihr angehören möchte, sollte ich sie befolgen. Alles andere ist, um es gelinde auszudrücken, unpassend. Wenn ich trotzdem Protest anmelden möchte, schreibe ich eine Veröffentlichung oder gehe auf eine angemeldete Demonstration. Dafür gibt es wie für alles andere Regeln. Und wenn mir die bestehenden Regel nicht gefallen, melde ich mich in einer Partei an und versuche so, diese zu ändern. Sachbeschädigung, Behinderung und Nötigung sind Straftaten, aber mit Sicherheit kein Protest. Nur so kann eine Gesellschaft bestehen. Ich kenne keinen anderen Weg. Wenn ich das nicht akzeptiere, sollte ich mir eine andere Gesellschaft suchen. Es gibt genug davon auf dieser Welt. Die Einbettung in eine Gesellschaft ist heute absolut notwendig. Ich kenne keinen Ort auf der Welt, wo dieses anders gestaltet wäre. Wenn ich ein freies, gesundes und gestaltendes Leben führen möchte, muss ich das wohl oder übel in Kauf nehmen. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Hier fehlt leider jede Alternative. Ich empfehle, sich mehr und mehr unauffällig zu verhalten, weil: Menschen im Rampenlicht verlieren ihre Freiheit, nicht, weil sie diese durch den erworbenen Ruhm verlieren könnten und/oder abhängig werden, sondern weil andere sie unmöglich machen werden. Meine Beobachtung sagt eindeutig, das „berühmt“ und „frei“ selten miteinander harmonieren.

Soweit zu den Voraussetzungen. Kommen wir zurück zu dem, was ich Eingangs „Präventives Yoga“ genannt habe. Yoga so verstanden dient für einen Menschen, der die vier Punkte (s.o.) [1. Nicht-Selbst-schädigend, den Umständen angemessen, Abwesenheit von Krankheit, Einbettung in eine Gemeinschaft] gemeistert hat, hauptsächlich dazu, sich die so erworbene Freiheit zu erhalten. Regelmäßiges leichtes Üben von Yoga spürt jede Form von Anspannungen, Blockaden, Organschwächen und Belastungen sicher auf. Und jeder Übende kann dann relativ früh mit Gegenmaßnahmen beginnen, sei es, das ein Arzt zu Rate gezogen werden, eine Gewohnheit geändert, eine Beziehung angepasst oder ein Arbeitsalltag verbessert werden müsste. Zuerst kommt immer die Wahrnehmung einer Notwendigkeit, bevor diese in Handlungen oder Lebensveränderungen gestaltet werden kann. Das Yoga so nebenbei auch meist noch verhindert, das Blockaden überhaupt entstehen, Verspannungen sich fest etablieren oder Stress sich negativ auswirken kann, kommt noch fördernd hinzu. Dazu kommt eine gut trainierte Körperverfassung, eine durch und durch bewegliche und belastbare Muskulatur und ein Geist, der nicht verlernt hat, wahrzunehmen, zu lernen und seine Umwelt zu verstehen. Konflikte entstehen nicht, Leiden entsteht nicht, Mangel und Degeneration werden zumindest gebremst. Kann ich jemand mit diesen Aussagen zum Yoga locken? Bei mir war das erfolgreich. Ich bin fast 70 jahre alt und gesund und munter, komme ohne Medikamente aus und bin für mein Alter fit wie ein Turnschuh.

Unentschiedenheit

Wo kommt aber jetzt noch die Unentschiedenheit hinein, wo ich doch auf mehreren Seiten detailliert und ziemlich genau erklärt habe, was zu tun und zu lassen sei. Nun, das stimmt so nicht ganz. Denn erklärt habe ich nur den Weg, der zur Freiheit von Beschränkungen, dem Ausgangspunkt einer präventiven Yogapraxis, führt. Was ich nicht erklärt habe und auch nicht erklären kann, ist die Technik, das Rezept oder das Konzept, wie sie danach dauerhaft zu erhalten ist. Das kann ich auch nicht, weil: Es gibt keine Technik, kein Rezept und kein Konzept, das, sind die Voraussetzungen erfüllt, zum Erhalt derselben beitragen könnte. Ich nutze nur meine Übungen, um sich einschleichende Fehler aufspüren zu können. Gibt es keine: schön, gibt es welche: auch schön, weil ich sie nämlich jetzt kenne und beseitigen/umgestalten kann. Und alles darüber hinaus ist der Freiheit anheim gegeben, und die ist so individuell, so wechselhaft und unplanbar wie der Mensch und sein Leben. Und so wird wieder einmal, diesmal über Yoga ausgesprochen, ein „Schuh“ der Unentschiedenheit daraus. Wohin er mich tragen wird, weiß ich nicht und will auch eigentlich auch nicht (mehr) wissen. Freiheit heißt doch, jetzt und hier für mich jederzeit Entscheidungen treffen und sie vollziehen zu können/dürfen. Da gibt es keine Regeln außer die meiner Gemeinschaft und die meiner Möglichkeiten. Und selbst das ist/kann nicht für alle Zeit als festgezurrt (gelten). Und wenn etwas offen ist, unentschieden eben, gibt es wenig darüber zu berichten.




Eine zweite Ode an die Un-Entschiedenheit: Sinn – Woher kommen/gehen wir?

Ich werde immer mal wieder mit einer Situation konfrontiert, Stellung beziehen zu müssen zu Themen, die für mich nicht entschieden sind, die für mich (noch ?) offen sind. Dabei ist es relativ gleich-gültig, ob das Themen der aktuellen Politik, der Religion, des Sports, der Ernährung, der Weltsicht oder gar der Seins-Philosophie sind. Ich möchte hier darlegen, warum die Unentschiedenheit [1.Der antike Skeptiker Pyrrhon von Elis wendet die Unentschiedenheit in Form der Aoristie an und postulierte, dass die Dinge nicht unterscheidbar, unbeständig und damit nicht zu beurteilen seien. Daher dürfe man weder unseren Wahrnehmungen noch unseren Vorstellungen glauben, woraus die Pflicht entstünde, sich nicht zu entscheiden.] , der ich damit den zweiten Teil einer mehrstrophigen Ode [1. Ode = Liedtext] widme, in all diesen Fragen so ungeheuer wirksam und vorteilhaft ist. Erläutern möchte ich das hier an Ansichten über den Sinn, wie er sich in philosophischen/wissenschaftlichen, religiösen und spirituellen Fragen äußern wie: Warum hat Gott uns erschaffen? Gibt es einen Schöpfer? Ist das Universum leer? Wozu leben wir? Gibt es Regeln fürs „richtige“ Leben?



Für den religiösen Menschen ist der Sinn des Lebens klar. Er lebt, um Göttern (in all ihren Namen und Formen) zu gefallen und so Vorteile innerhalb dieses Lebens als auch danach zu ergattern oder in einer anderen Perspektive zumindest ruhig und ohne Angst vor Strafe schlafen zu können. Nun wissen wir von der Philosophie, das alle Beweise, alle Ableitungen und Erläuterungen zur Frage „Gibt es (einen) Gott/Götter“, irgendwann auf Holzwegen sich wiederfinden. Holzwege, das sind Wege, die irgendwann immer dünner werden und letztlich im Nirgendwo enden. Und ist man dann am Ende des Weges angekommen, hilft nur noch Glauben. Zumindest scheinen so viele, meiner Ansicht sogar fast alle Menschen auf diese Frage zu reagieren, sofern sie sich ihr jemals gestellt haben. Die meisten anderen Menschen, die sich dieser Frage entziehen, lehnen das Stellen dieser Frage ab oder reden nicht darüber mit dem Hinweis auf Aberglauben und nennen sich dann Atheisten [3. Atheismus (von altgriechisch átheos „ohne Gott“) bezeichnet die Abwesenheit oder Ablehnung des Glaubens an einen Gott oder Götter… Im Gegensatz dazu bezeichnen Deismus und Theismus ( theós „Gott“) den Glauben an Götter.] Sie stellen in Zentral-Europa heute wohl schon die Mehrheit.

Nun ist die Frage nach dem Sinn des Lebens in meinem Verständnis eine der elementaren Fragen, die ein nachdenkender Geist zu stellen in der Lage ist. Sie ergibt anders als die wissenschaftlichen Fragen , die nach „woher“, „wie“ und „warum so“ fragen, eine Antwort, die weite Teile des weiteren Lebens zu beeinflussen in der Lage ist. Sie stellt die Frage nach einem Zweck, einem Plan oder einfacher geschrieben nach einer Motivation, mit der mein Leben über die wie immer geartete Bühne gehen sollte und lässt somit keinen Spielraum offen. Die Entscheidung, es eben so und so zu denken und damit genau so und folgerichtig zu handeln versperrt die Möglichkeit der Offenheit, ganz gleich, ob ich mich für eine Theorie entscheide oder aber, gegensätzlich gedacht, diese Frage ausschließe. Die extremen Antworten sind also „Es gibt einen Gott und ich handele nach seinem Willen…“ oder „Ich ignoriere die Möglichkeit der Fragestellung vollkommen…“. Mit der ersten Entscheidung baue ich ein Fundament, auf der sich letztlich jede Frage des Lebens beantworten lässt, mit der zweiten Antwort verschiebe ich die Beantwortung in eine ungewisse Zukunft, ohne auch nur den Versuch zu machen, ein Fundament zu errichten. Bildlich ausgedrückt befände ich mich im ersten Fall auf einem Boot im riesigen Ozean, im Zweiten schwimme ich sozusagen ungesichert im wie immer gearteten Wasser, ausgeliefert an Wellen und Strömung.

Nun gibt es verschiedentliche Versuche, das Problem zu lösen, in dem ich Gott aus der Transzendenz in die Immanenz verschiebe und ihn nicht als Person, sondern alles Existierende als eine Ganzheit zu betrachten, die dann Universum und/oder Leerheit genannt wird. Als „polarer Teil“ der immanenten Ganzheit bin ich dann bildlich gesprochen Mensch und Gott zugleich. Als Manifestation der Leerheit ist es mehr oder weniger ebenso. Ob ich aus dem Ganzen an sich oder aus dem Nichts komme und dorthin zurückkehren werde, macht im Prinzip wenig Unterschied. In beiden Fällen gibt es dann eine Fülle von Erklärungsversuchen, die meist zusätzliche meist theoretisch-wissenschaftliche Vorstellungen in diese Theorien einfließen lassen, um die sich automatisch einstellenden Unwägbarkeiten zu beantworten. Eine weitere Vorstellung ist die des eines Geistes [4. nicht materiell, allumfassend, körperlos, zeitlos, endlos, nicht greifbar, jenseits der Naturgesetze (HpS)], also „Alles ist Geist“, zu der ich mich dann ebenfalls als ein „polarer Anteil“ denken kann.

Was alle Erklärungsversuche oben beinhalten, ist letztlich, das es eine Entscheidung geben muss, der ich mich dann in der einen oder anderen Weise verpflichte. Die abendländischen Religionen sind mehr auf Gott ausgerichtet, also auf eine Person in der Transzendenz, die alles bestimmt. Die asiatischen Religionen sind mehr auf einen polaren Anteil an der Immanenz ausgerichtet, sei es Universum, Geist oder Leere, zu denen es aufbauend immer Erklärungsversuche geben muss. Die Wissenschaften beschäftigen sich nicht mit dieser Frage. Sie vermeidet Entscheidungen zu Fragen, deren Antworten sich nicht belegen lassen können/werden. In der Summe der aufgezeigten Möglichkeiten bleiben also sarkastisch geschrieben zwei Extreme und eine Ignoranz.

Ich sehe nur einen einzigen Ausweg aus dieser misslichen Lage, in der denkendes Leben auf dieser Welt steht. Dieser Ausweg findet sich in der Möglichkeit, offen zu bleiben, sich eben nicht zu entscheiden. Jeder denkende Mensch steht doch vor der Frage, wie er einen Sinn in seinem Tun, das über das einfache „nur leben“ hinausgeht, findet. Und da es viele Möglichkeiten gibt, keine davon endgültig zu beantworten ist, bleibt für mich letztlich nur die Unentschiedenheit, die Offenheit, mit der ich mir die Freiheit vorbehalte, mich von Fall zu Fall, von Tag zu Tag oder sogar von Moment zu Moment neu zu positionieren. Ich gehe dabei davon aus, das Entscheidungen über Zugehörigkeiten erst dann getroffen werden müssen, wenn eine Wahl letztlich nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn es keine Wahl mehr gibt, sind Entscheidungen eindeutig und ohne Qualen möglich. Ich denke da an die vielen Menschen in vielen Jahrhunderten, die sich entschieden hatten und in einer ihnen feindlich gesinnten Welt leben mussten, die sie letztlich nur unnötig zerstört hat. Ich denke da nicht nur an Pharisäer, Häretiker, an Hexen und Hexer, an Ungläubige und wie sonst noch religiöse Abweichler genannt wurden. Ich denke dabei auch an Zugehörigkeiten zu Völkern, Nationen, Ethnien, Rassen, Systemen und was es sonst so alles an Konstrukten gibt, die über Leben und Tod zu entscheiden sich anmaßen. Menschen mit Zugehörigkeit haben Kriege ausgelöst, Verfolgungen beschlossen und durchgeführt, haben damit immer wieder mit Füßen getreten, was wir Menschlichkeit [2. Der Begriff „menschliches Verhalten“ (mit Betonung des Attributs „menschlich“) hingegen hat einen normativen Gehalt, geht also von Vorstellungen darüber aus, wie der Mensch sein solle oder angeblich seiner wahren Natur oder idealen Bestimmung nach sei. Unter dieser Voraussetzung bezeichnet das Wort „Menschlichkeit“ in einer engeren Wortbedeutung Züge des Menschen, die objektiv als richtig oder gut gelten, zum Beispiel Mitleid, Nächstenliebe, Güte, Milde, Toleranz, Wohlwollen, Hilfsbereitschaft. Als subjektives Ziel der Selbstveredelung wird demgegenüber auch das Streben nach harmonischem Ausgleich von Sinnlichkeit und Sittlichkeit genannt. Wikipedia] nennen und Lebewesen ohne Not ihrer Freiheit beraubt. Unentschieden zu sein beraubt nicht ohne Not. Der Unentschiedene braucht zu essen, zu trinken und eine Bleibe. Und natürlich ist auch eine Gemeinschaft mit anderen hilfreich und lebenswert. Aber müssen die zugehörigen Mitglieder alle einer Ansicht/Meinung sein? Es genügt doch meist schon, nach einem Konsens [3. Der Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch. Wikipedia DE] zu suchen, auch wenn das hier und da schwierig, langwierig und aufreibend sein mag. Ich sehe darin die einzige Möglichkeit, es doch wirklich mal mit „Freiheit“ zu versuchen. Frei zu sein heißt ja letztlich nicht, immerzu machen zu können, was mir gerade so in den Sinn kommt. Auch der freie Mensch muss sich hier und da entscheiden. Wer sich aber ohne Not(-wendigkeit) entscheidet, ist in meinen Augen nicht mehr frei! Er hat die Un-Freiheit für sich gewählt.

Ich sehe für die Menschen in Deutschland heute zum Beispiel keine Notwendigkeit, sich für oder gegen Zugehörigkeiten und besonders für einengende Regeln entscheiden zu müssen. Wir könnten alle weitgehend offen sein und es auch noch lange bleiben. Und das gilt für viele, sehr viele Schubladen unserer Gesellschaft. Hier gilt in meinem Verständnis immer noch als Leitgedanke der kategorische Imperativ [1. Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Auf unmittelbare Kritik reagierte Kant mit einem Anwendungsbeispiel in dem Aufsatz „Über ein vermeintes Recht“, aus Menschenliebe zu lügen. Wikipedia DE (Es lohnt sich, das dort einmal nachzulesen.)], den ich für die bisher beste Regel halte, die je für die Ausgestaltung von Gesellschaft in Freiheit gefunden wurde. Trotzdem würde ich sie ergänzen wollen um die Aufgabe, dem Ideal der Freiheit für alles Leben immer näher zu kommen. Das gilt besonders für die Unbill [2. Billigkeit (griechisch Epikie) ist ein im deutschen Recht vorkommender unbestimmter Rechtsbegriff, unter dem eine gerechte oder angemessene Anwendung allgemeiner gesetzlicher Bestimmungen im Einzelfall verstanden wird. Wikipedia DE] des „Fressens und Gefressen-Werdens“ sowie die des „Verdrängens aus dem Lebensraum“. Diese in naher Zukunft nicht zu ändernden „Natur-Gesetze“ müssen so erträglich wie möglich für alle Wesen gestaltet werden.

Für mich ist „Freiheit an sich“ die Möglichkeit, sich nur dann entscheiden zu müssen, wenn es eine Not(-wendigkeit) dazu gibt. Dazu gehört es auch, Regeln zu befolgen, die einer funktionalen Ordnung wie einer Gesellschaft ihre Form geben. Dabei ist Konsens die einzige sinnvolle Bedingung, was auch einschließt, das die Personen/Wesen, die nicht mit diskutieren können, durch mitfühlende Parteinahme einbezogen werden. Das ist eine sehr große Aufgabe, fast schon eine Bürde, aber sie ist durchaus lösbar. Wir müssten uns nur eindeutig dafür entscheiden.




Eine erste Ode an die Un-Entschiedenheit: Glauben

Ich werde immer mal wieder mit einer Situation konfrontiert, Stellung beziehen zu müssen zu Themen, die für mich nicht entschieden sind, die für mich (noch ?) offen sind. Dabei ist es relativ gleich-gültig, ob das Themen der aktuellen Politik, der Religion, des Glaubens, der Ernährung, der Weltsicht oder gar der Seins-Philosophie sind. Ich möchte hier darlegen, warum die Unentschiedenheit [1. Der antike Skeptiker Pyrrhon von Elis wendet die Unentschiedenheit in Form der Aoristie an und postulierte, dass die Dinge nicht unterscheidbar, unbeständig und damit nicht zu beurteilen seien. Daher dürfe man weder unseren Wahrnehmungen noch unseren Vorstellungen glauben, woraus die Pflicht entstünde, sich nicht zu entscheiden.] , der ich damit den Beginn einer mehrstrophigen Ode [1. Ode = Liedtext] widme, in all diesen Fragen so ungeheuer wirksam und vorteilhaft ist. Erläutern möchte ich das hier an den Ansichten über den Glauben, die sich in Fragen äußern wie: Glaubst du an Gott? Welcher Glaubensgemeinschaft gehörst du an? Wie geht das zusammen, Zen-Meditation, Yoga und Christentum?



Zunächst einmal setzt die letzte Frage voraus, so scheint es zumindest, das bestimmte Formen des Glaubens und eine spirituellen Praxis immer nur in einem Gemeinschafts-Kontext gesehen werden können. Bei mir, der ich christlich aufgewachsen bin, Yoga unterrichte und übe, was allgemein mit dem Hinduismus zusammengebracht wird und im Zen-Stil meditiere, was allgemein, sprich in der Anschauung der Mehrheit eine buddhistische Praxis darstellt, würden so nahezu unkonvergente Grundanschauungen meiner Lebensbereiche mich permanent in Widersprüche verwickeln müssen. Das ist aber, so kann ich mit Bestimmtheit sagen, nicht der Fall.

Dem Christentum liegt grundsätzlich der Glaube zugrunde, das irgendwo da draußen außerhalb der Reichweite der Menschen sich ein Gott in der Transzendenz befinden müsse, der seinen Sohn als Mensch in unsere Welt geschickt habe, um unsere Sünden zu tilgen. Des Weiteren geistert der Heilige Geist allseits präsent durch unser Universum und beobachtet/berichtet (über) unser Tun und Handeln. Gott, Sohn und Heiliger Geist nehmen/haben also Einfluss aus der Transzendenz auf all unser Tun und richten darüber nach dem Tod. Jeder Mensch besitzt dazu eine persönliche Essenz, genannt Seele, die mit Gott in Verbindung stehend gedacht wird. Für mich stellt sich die Frage, warum es dann auf unserer Welt, die dem Glauben nach jetzt sündenfrei sein müsste, es nach wie vor so viel Gewalt, Krieg und Missgunst gibt. Bisher konnte ich mich keiner der reichlich kommunizierten Antworten anschließen, die sich in 2000 Jahren Geschichte an einer Erklärung versucht haben.

Nicht anders ist es mit dem Hinduismus, der ja mehr eine religiöse Sammelbewegung ist und der die Möglichkeit öffnet, jedem seinen ganz eigenen und für sich passende Gottesvorstellung zu wählen. Im Yoga heißt das, einen Persönlichen Gott zu haben. Die Gemeinschaft beruht mehr auf den Grundsätzen, die sich auf die Lehren der Upanishaden beziehungsweise auf Epen wie das Mahabharata beziehen. In diesen wird eine Gründung des Menschen auf Atman, eine persönliche Essenz des Geistes gesetzt, die mit der Essenz alles Menschlichen, dem Brahman in Verbindung steht. Durch das Menschsein ist dieser Atman dem Karma unterworfen, was soviel bedeutet wie das alle Handlungen des Menschen sich in gute oder schlechte Anhaftungen ausgestalten. Diese werden in diesem oder weiteren Leben abzuarbeiten sein und gestalten sozusagen dieses neue Leben nach der Wiedergeburt. Nun können wir dieses bisher nur glauben, nicht aber wissen oder nachvollziehen. Allerdings halte ich viele Annahmen oder Setzungen in den Lehren für so außergewöhnlich, das ich daran zweifle, das eine solche Konstruktion irgendwie auch nur annähernd die Wirklichkeit darzustellen vermag.

Schaut man sich den Buddhismus von seiner Gründung her an, so ist der Buddhismus auf zwei grundlegende Annahmen aufgebaut. Da ist zunächst einmal die Annahme, das es keinen Atman oder keine Seele gibt (anatman = Nicht-Selbst), was nichts anderes bedeutet als das sich nichts persönliches mehr in der auch hier angenommenen Wiedergeburt wiederfinden lässt. Die zweite Grundannahme ist die, das der Buddhismus sich darauf beschränkt, die Menschheit von Leiden jeglicher Art zu befreien. Was bedeuten diese Aussagen? Es gibt keinen Gott und kein persönliches Selbst (Seele, Atman). Ohne etwas grundlegend Festes, Ewiges, ist daher alles bedingt, also endlich, sterblich oder vergänglich. Daher wird, um der Sprache Genüge zu tun, das Gründende entweder als leer gedacht oder als eine Leerheit angenommen. Dann bringt der Buddhismus in seiner Eigenansicht nicht zwangsläufig den Frieden oder das Gute in die Welt, sondern befreit nur vom Leiden, und leiden tun Menschen in der Regel an ihren Ängsten, Sorgen, Nöten und falschen Vorstellungen. Die letzten werden oft als Gier, Hass und Verblendung angesehen. Im vollendeten Buddhismus bleibt der Arme also arm, der Reiche reich und der Kluge bleibt klug, aber alle Drei leiden nicht mehr. Gerechtigkeit spielt hier keine Rolle. Und aus der Abwesenheit vom Leiden entsteht eine ganz andere Gemeinschaft als die, die wir bisher kennenlernen konnten. In meinem Verständnis ignoriert der Buddhismus aber letztlich die Beobachtung, das sich Gemeinschaften immer werden organisieren müssen, das Organisationen aber immer Machtausübung und Kontrollmechanismen aufbauen und so immerzu das entsteht, was sich heute Korruption nennt, was wiederum die Grundlage bildet für Gier, Hass und Verblendung. Ich sehe hier, auf eine größere Allgemeinheit bezogen, einen Kreislauf, der sich nicht stoppen lassen wird. Somit funktioniert der Buddhismus nur in einem persönlichen Allein-Sein-Können. Dazu aber fehlt uns auf der Erde mit acht Mrd. Menschen sowohl der Raum als auch die Ressourcen.

Somit sind in den drei Weltsichten, mit denen ich Berührungspunkte habe, immerzu bedeutende Frage offen geblieben. Was aber spricht dagegen, sich eben keiner Glaubensgemeinschaft anzuschließen. Gott, Atman, Selbst und Leerheit, wozu brauchen wir das? Ist es nicht genug, festzustellen, das wir leben und darauf angewiesen sind, diesen Planeten mit allen Bewohnern zu teilen, ihn zu erhalten und zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Das Beste ist doch wohl, ihn so zu lassen wie er sich in vielen Mio. Jahren selbst entwickelt hat. Ich habe auch einsehen müssen, das es Gerechtigkeit so nicht gibt. Diese Welt ist nicht auf Gerechtigkeit aufgebaut, sondern auf Funktionalität. Alle Substanz und Wesen stehen in Abhängigkeit zueinander. Auf keines/keinen kann verzichtet werden und keines/keiner ist unwichtig. Wir Menschen wissen nicht wirklich viel über das, was uns begründet, im Grunde wissen wir, wenn wir ehrlich sind, sogar gar nichts darüber. Wir sprechen zwar von einer Seele, einem Atman oder deren Abwesenheiten, und wissen doch nichts darüber. Mir hat das irgendwann zu denken gegeben, und ich habe für mich beschlossen, unentschieden zu bleiben in dieser Frage. Ich sehe jeden Tag, das Menschen sich in Weltsichten und Glauben flüchten, weil sie die offenen Fragen fürchten und Angst haben, etwas unwiderruflich falsch zu machen. Das ändert sich auch in der Unentschiedenheit nicht wesentlich. Aber als Unentschiedener gehöre ich keiner Organisation an, bin weder verpflichtet noch gebunden, sondern frei von Vorentscheidungen. Ich kann heute hier, morgen dort und überhaupt …, wann und wie immer ich will in der Welt sein. Ich denke, dass das der Freiheit, die wir doch so verehren, deutlich näher kommt als wenn ich mich entscheide, das Eine anzunehmen und auf alles andere zu verzichten. Allerdings, in der Unentschiedenheit ist der Mensch oft allein und meist auf sich selbst gestellt. Aber, ernsthaft betrachtet, ist Allein-Sein nicht allgegenwärtig, auch für den , der sich bereits entschieden hat.

Und was für den Glauben gilt, gilt auch in den anderen am Anfang genannten Themenbereichen. [3. Darüber werde ich ebenfalls bald etwas zu Bits bringen…] Sich im Entweder-Oder aufzuhalten ist durch die Angst begründet, ganz allein (da) zu sein. Daher schließen sich Menschen Gruppen, Organisationen und Staaten einschließlich deren Regeln an. Diese Angst selbst aber ist unbegründet. Jeder für sich ist allein. Jeder auf der Welt ist aber gleichzeitig in Gemeinschaft mit anderen. Das erstere schließt das andere doch nicht aus, sondern beide sind auf polare Weise miteinander verknüpft. Daher stehe ich zu Unentschiedenheit als Glaubensinhalt. Sie ist im obigen Fall nicht Nicht-Glauben, also Atheismus, bitte das nicht verwechseln. Ich behaupte weder einen Glauben noch streite ich ihn ab. Ich bleibe offen… Das ist genau betrachtet eine Haltung, die ohne Angriffs- oder Abwehrflächen zu haben auskommt, daher ist sie äußerst flexibel, denn sie hält offen, was bis zur Gewissheit offen bleiben sollte. Das Leben und die Gemeinschaft mit anderen gestaltet sich meiner Erfahrung nach einfacher auf diese Weise.