Schlagworte sind heute in aller Munde, und doch ist nach deren Gebrauch immer mehr Unklarheit darüber zu registrieren, was der Benenner des Wortes wohl gemeint haben könnte. Ich möchte immer mal wieder einen dieser schönen Begriffe etwas genauer anschauen.

Erwachsen-Sein

Ausgehend von den Ideen Wilber‘s (Meditation) und Pfaller‘s (Erwachsenensprache), die zumindest in der Thematik, was erwachsen zu sein bedeutet, weitestgehend einig sind, möchte ich hier kurz zu beschreiben versuchen, warum diese Systematisierungen zwar hilfreich sind, aber in meiner Anschauung auch einschränken, wenn sie allzu wörtlich, allzu systemgetreu gedacht oder sogar umgesetzt werden. Und es geht darum, was eigentlich Erwachsen-sein für mich und für andere bedeutet oder bedeuten könnte.

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Was ist Selbstoptimierung?

Wir leben heute in deiner Zeit, in der das Stichwort Selbstoptimierung ständig in aller Munde liegt. Gemeint sind damit Techniken, Aneignungen, die dem Menschen einen besseren Status in der Gesellschaft verschaffen, sei es durch besseres Aussehen, höhere Karrierechancen oder mehr Ausstrahlung.

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Einsamkeit, Allein-sein und Kommunikation

Über Einsam-Sein und Allein-Sein-Wollen zu schreiben wird oft so verstanden wie eine Sitzung beim Psychotherapeuten, weil in einer Informations- und Eventgesellschaft der Wunsch, hier und da einmal allein zu sein, einsam zu sein schon als Krankheit (Depression) oder zumindest als Störung (Sonderling) verstanden wird. Das mag auch aus der Sichtweise eines gesellschaftlich-aktiven Menschen auch so erscheinen, aber aus der Sicht eines Menschen, der es gewohnt ist, oftmals allein zu sein, erscheint das wie eine Beleidigung und motiviert mehr dazu, sich weit mehr als gewollt zurückzuziehen.

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Zeit und spirituelle Praxis

Das Wort Zeit ist heute in aller Munde. Nicht nur der fast schon antiquarische Spruch „Zeit ist Geld“ ist damit angesprochen, sondern Zeit wird heute gemanagt, entschleunigt, Prozesse werden effizient gestaltet, Abläufe werden optimiert, die Zahl der Mitarbeiter wird entsprechend angepasst und es werden die schlanke Produktion, der effiziente Geschäftsprozess und vielfältige Feedbackprozesse eingeführt.

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Fragen, Freiheit und der bevorstehende Lebensabend

Mich haben seit meiner Jugend viele Fragen beschäftigt, von denen einige zu den grundlegenden Fragen der Philosophie gehören. Allerdings war meine Ausgestaltung dieser Fragen nicht auf einen theoretischen Ablauf ausgerichtet, sondern meist durchaus praktischer Natur. Trotzdem heißt „praktisch“ nicht immer auch oberflächlich, denn auch Praxis verlangt in letzter Konsequenz gedankliche Tiefe und Gründlichkeit. Über einige dieser Tiefenfragen möchte ich jetzt in diesen Zeilen für mich eine Frage beantworten, die seit einiger Zeit mein Denken beherrscht: Was mache ich mit und in meinem Ruhestand, der mit jedem vergangenen Tag immer näher heranrückt. Wo befinde ich mich dann, was wird sein und was wird mich dann noch erfüllen? Das ist die Fragestellung dieser Zeilen.

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Erwartungen

Viele der Gespräche, die vor, in oder zu meinen Unterrichtsstunden (Yoga) geführt werden, gehen um das Thema Erwartungen. Meist sogar von mir als Lehrender initiiert versuche ich dabei herauszufinden, wie mein Unterricht ankommt, ob ein Thema oder ein Motiv fehlt und ob natürlich der oder die Teilnehmer meine Ausführungen verstehen konnten und wie er/sie dazu steht. Das ist ein ganz normaler Vorgang im Unterrichtsgefüge, zumal die Teilnehmer ja freiwillig und von sich aus den Unterricht wahrnehmen. Trotzdem ist davon auszugehen, dass der Beschäftigung jedes einzelnen mit Yoga immer eine Erwartung zugrunde liegt.

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Die segmentierte Lebenswelt als Werkzeug der Praxis

Diese ganze Systematik, vereinzelt und in Schubladen organisiert, ist unscharf und daher für den allgemeinen Gebrauch vollkommen unbrauchbar. So taugt das Freud‘sche Konzept von Überich, Ich und Es zwar als Bild innerhalb einer Therapie, aber leider nicht mehr für eine Beschreibung der Grundlagen einer gesellschaftlichen Sichtweise oder gar einer Motivationsanalyse. Wir brauchen aber in einer immer komplizierteren Welt eine Matrix, um Beschreibungen und Erklärungen kommunizieren zu können.
Ich möchte daher ein relativ einfaches Modell vorschlagen, das den Menschen in seiner Lebenswirklichkeit beschreibt, Rückschlüsse erlaubt und die Fähigkeit besitzt, ohne großen Aufwand eine beschreibungsfähige Ansicht zu konstruieren, mit dem gesellschaftliche Phänomene ins Bild gesetzt werden können, ohne ein langjähriges Psychologiestudium vorauszusetzen.

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