Yogasana – Asana als Übungspraxis

Des weiteren kann mit Yogasana durchaus auch klassisch trainieren (hier spielt die Intension eine Rolle, die ich der Haltung gebe), sei es zu mehr Beweglichkeit (Vorwärtsbeuge) zu kommen, sei es die Ausdauer (Sonnengebet) zu steigern oder meine Kraft (Stockhaltung) zu erweitern. Allerdings unterscheiden sich Yogasana von Sporthaltungen in der Gestalt, das immer zum Ende einer Haltung eine Entspannungsreaktion vom Übenden gefordert ist. Viele fortgeschrittene Asana sind sogar so ausgelegt, das man ohne Entspannungseinsatz sie einfach gar nicht länger wird halten können. Daher ist es auch wichtig zu sehen, das eine hohe Grundbeweglichkeit das Üben von Asana durchaus im Wirkungsradius verstärkt 1. Wenn man sich diese in Ruhe anschaut, wird man feststellen, wie wenig Menschen diese auch alle zu erfüllen vermögen. Dazu gehören unter anderen die Hocke mit beiden Fußsohlen am Boden bei geschlossenen Knien und die Vorwärtsbeuge mit gestreckten Beinen, wobei hier die Hände ohne Mühe mit den Handgelenken bis über die Füße gelangen sollten. Dehnen, öffnen sowie kräftigen sind daher wichtige Grundmotive für eine sinnvolle Praxis.

Wir haben also jetzt gesehen, das das Lösen von Verspannungen ein Grundmotiv von Asana ist. Weiterhin kann mit den Haltungen auch mit ähnlichen Zielen wie im Sport trainiert werden. Wodurch aber ist diese Praxis dann, wie bereits oben kurz erwähnt, in Lage, in Sachen Gesundheit präventiv (vorbeugend) zu wirken? Um die Grenzen des Bewegungsraumes nicht zu überschreiten ist ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erforderlich.Der Blick muss dafür bis in die tiefen Feinheiten der Körperwahrnehmung hineinragen. Da unterschiedliche Asanas im Körper an verschiedenen Stellen herausfordern, lernen wir den Körper in seiner Gesamtheit kennen und sind schon nach wenigen Wochen der Übung in der Lage, feinste Körperwahrnehmungen zu erkennen und diese auch durch Erfahrung zu unterscheiden. Nun zeigt die Erfahrung, das sich Krankheiten in aller Regel nicht von heute auf morgen einstellen, sondern sich langfristig ankündigen. Entweder ein ungutes Gefühl, eine leichte Veränderung der Haltung, der Zustand einer Spannung oder ein anderer feiner energetischer Ausdruck zeigt sich, lange bevor eine Krankheit zu greifen beginnt. Ich z.B. bekomme leichte Entzündungen im Mund- und Rachenraum mehrere Tage vor einer Erkältung, bekomme Schulterschmerzen bei langer Rechnerarbeit, die sich durch ein leises Ziehen bemerkbar machen. Rechtzeitig erkannt, kann so der angreifenden Krankheit früh begegnet werden. Ein Bad (gegen die Erkältung) oder eine Lockerungsübung (für die Schulter) zur rechten Zeit wirken bei mir als Beispiel wahre Wunder. Das Üben von Yogasana hilft also durch Aufmerksamkeit, Krankheiten 2, besonders in ihrer voll ausgeformten Stärke, durch rechtzeitiges Gegensteuern zu vermeiden. Eine Erkältung dauert dann mal zwei, drei Tage, der Schulterschmerz ist meist in Minuten schon aufgehoben.

Dann bereitet Yogasana auf die Meditationshaltungen vor, die ja auch ein Teil der Yogapraxis sind. Nicht jeder Sitz ist für Stunden gehalten bequem und unproblematisch. Ich denke sogar, das Yogasana für die Erreichung der Ziele der Meditation bzw. deren Aufgabe unabkömmlich sind. Aber das ist ein anderes Thema.

Fassen wir tabellarisch mal zusammen, was wir bis hier gelesen haben:

  1. Yogasana dienen der Lösung und Vermeidung von Verspannungen.
  2. Yogasana helfen, den Körper wahrzunehmen und diesen zu verstehen.
  3. Yogasana helfen dabei, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen oder zu vermeiden.
  4. Yogasana öffnen den Bewegungsraum und helfen Kreislauf und Atem.
  5. Yogasana trainieren Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer.
  6. Yogasana bereiten auf die Meditation vor
  1. In der Sportmedizin werden Grundbeweglichkeiten ausgewiesen, die mit Elastizitätstest ausgeführt werden. z.B.: Intensivstretching und Ausgleichsgymnastik von Gerd Schnack, Deutscher Ärzte-Verlag, ISBN 3-7691-0239-8
  2. Auch die Verspannung ist eine Krankheit.
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